Arbeitsgemeinschaft Historisches Ahrtal hilft beim Wiederaufbau
Blick ins Ahrtal
Im von der Flutkatastrophe gebeutelten Ahrtal laufen längst die Wiederaufbauarbeiten. Einen Vorteil der vielen historischen Gebäude macht sich eine Gruppe aktiver Bürger und Fachleute zunutze: die Wiederverwertbarkeit historischer Baustoffe - und die gemeinsame Stärke in der Gruppe.
Die Entstehungsgeschichte und die Motivation
Die “Ahrbauhelden” fanden sich nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 als lose Gruppe von Experten im Umgang mit ökologischen Baustoffen zusammen. Ihnen gemein war die Idee, historische Bausubstanz, die durch die Flut stark geschädigt worden war, vor dem Abriss zu bewahren. Sie lieferten gute Beratung und Unterstützung bei der Planung und Umsetzung des Wiederaufbaus. Die Ahrbauhelden haben sich zu Beginn des Jahres 2022 zum Verein “AG historisches Ahrtal” weiterentwickelt und die Idee der Ahrbauhelden zum Kern des Vereins gemacht. Der Verein ist großteils von Menschen gegründet worden, die in den betroffenen Gebieten leben und die Probleme beim Wiederaufbau zum Teil auch am eigenen Leib erfahren.
Der Verein “Arbeitsgruppe Historisches Ahrtal” möchte die allgemeine Wertschätzung für die historischen Bauwerke fördern und den Wiederaufbau für alle Beteiligten erleichtern. Es ist eine Gruppe aus Handwerker:innen, Architekt:innen, Baubiolg:innen, Baustoffhändler:innen und passionierten Autodidakten. Bei Fragen auf Seiten der Versicherungen und Behörden können sie ebenso aufklären, wie auch auf Seiten der Eigentümer:innen und Betroffenen. Der Verein hilft bei der Einschätzung der Gebäudestatik und unterstützt bei der Planung und Beurteilung von Handwerksarbeiten. Auch bei der Konzepterstellung für Häuser, deren Nutzung und Zukunft ungewiss ist, steht er beratend zur Seite.
Mitmachkurse für Betroffene
Viele Eigentümer der betroffenen Häuser sind nicht versichert und stehen nun vor immensen Kosten. Damit beschädigte Häuser nicht weiter verfallen oder gar abgerissen werden, bietet der Verein die Möglichkeit, sich fortzubilden. Er veranstaltet Mitmachkurse, bei denen Interessierte lernen, leichte Arbeiten an ihren Häusern selbst auszuführen oder auch mit den Leihmaschinen des Vereins umzugehen. So können die Bewohner durch Eigenleistung erhebliche Kosten und auch Ziet beim Wiederaufbau einsparen.
Bei den Mitmachkursen wird den Betroffenen gezeigt, wie sie in Eigenleistung Gefache ausmauern, Wände verputzen, oder eine Innendämmung anbringen können. Die Kurse finden in den Häusern Betroffener statt, sodass die Teilnehmer nicht nur dazu lernen, sondern gleichzeitig die Häuser im Wiederaufbau vorankommen. Vereinsmitglieder können sich vorrangig zu diesen Kursen anmelden, doch steht die Teilnahme allen Betroffenen und Interessierten offen.
Nach einer theoretischen Einweisung und Vorführung, steht vor allem die praktische Umsetzung unter Anleitung im Vordergrund. Die benötigten Materialen und Werkzeuge werden mittels Sach- und Geldspenden durch den Verein zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen, Kursen, Helfern und Kooperationen finden Sie auf der Website des Vereins.